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Generalsanierung des Trierer Theaters

Großprojekt am Augustinerhof - Ersatzspielstätte bei der Tufa

Luftaufnahme des Theaters in Trier
Das Stadttheater Trier: Der Graubner-Bau am Augustinerhof stammt aus den 1960er Jahren und ist dringend sanierungsbedürftig. Foto: Stadt Trier - Amt für Bodenmanagement und Geoinformation 2019

Die Herausforderung: In der Saison 2018/19 besuchten gut 115.000 Menschen das städtische Theater Trier, rund 23.000 mehr als in der Spielzeit davor. Doch das Anfang der 1960er-Jahre erbaute und von Architekt Gerhard Graubner geplante Gebäude am Augustinerhof ist marode und stark sanierungsbedürftig. Löcher in den Wänden, feuchte Wände, Schimmel, jahrzehntealte Sanitäranlagen und eine Verglasung, die energetisch auf dem Stand von vor Jahrzehnten ist, machen den Bedarf für eine Sanierung überdeutlich. Auch die Bühnentechnik ist veraltet und droht jederzeit auszufallen.

Hinzu kommt ein Platzproblem: Weil der zweite Bauabschnitt, in dem die Realisierung von weiteren Flächen für Werkstätten, Räume für Lager, Technik und Toiletten vorgesehen war, nie errichtet wurde, leidet das Haus unter Platzmangel mit den daraus folgenden Nachteilen. Proberäume sind über das Stadtgebiet verteilt, ebenso der Kostümfundus. Dies führt zu erheblichen logistischen Nachteilen und verursacht zudem hohe Kosten durch zusätzliche Versicherungen und Mieten.

Die Lösung: In seiner Sitzung Ende Januar 2019 fasste der Stadtrat mit großer Mehrheit den Grundsatzbeschluss zur Sanierung des Theaters. Diese umfasst energetische Maßnahmen wie die Erneuerung der Außentüren und Fenster, der Deckenisolierung und ein neues Dach. Die Heizungsanlage wird ebenfalls komplett erneuert, ebenso die Abwasser-, Wasser- und Feuerlöschanlagen.

Auch die in die Jahre gekommene Bühnentechnik wird ausgetauscht. So werden beispielsweise die Handkonterzüge auf elektrische Antriebe umgestellt. Da die Eingangshalle baufällig ist und bereits jetzt notdürftig abgestützt werden muss, wird sie durch einen Neubau ersetzt. Auch der Zuschauerraum wird neu gestaltet und die Akustik darin soll verbessert werden.

Während der gut dreijährigen Sanierungsphase soll der Theaterbetrieb in einem Neubau an der Tufa untergebracht werden, der dann mit seinen 380 Sitzplätzen als Interimsspielstätte dient. Für Opernaufführungen und Sinfoniekonzerte kann außerdem die Europahalle genutzt werden. Nach der Sanierung des Theatergebäudes kann der Neubau von der Tufa genutzt werden.

Im Gegensatz zu möglichen Mietmodellen steht ein Neubau der Tufa dauerhaft zur Verfügung und dem seit Jahren bestehenden Raumbedarf der freien Kulturszene Triers kann entsprochen werden. Auch die Tufa selbst benötigt mehr Platz, da deren Konzertsaal für viele Veranstaltungen zu klein, die Bühne zu niedrig und die Sicht von vielen Plätzen schlecht ist.

Videoserie

Warum die Sanierung des Theaters dringend notwendig ist, wo der Theaterbetrieb während der Bauarbeiten weiterläuft und wo die Theater-Werkstätten hinziehen sind einige der Fragen, die in den beiden Videos zur Theatersanierung beantwortet werden. An dieser Stelle werden immer wieder Videos veröffentlicht, mit denen die Sanierung des Trierer Theaters begleitet wird.

 
 

 

 
Bildergalerie
  • Luftaufnahme des Theaters in Trier
  • Offene Stromkabel im Chorsaal des Theaters.
  • Schimmelbefall in der Theater-Garderobe.
  • Das Wasser steht auf dem Vordach des Theater-Haupteingangs.
  • Loch in der Wand der Theaterabteilung Maske.

Chronologie

Im Januar 2024 fand der Spatenstich zum Tufa-Neubau statt. Die Erweiterung, die auf dem ehemaligen Tufatopolis an der Gervasiusstraße realisiert wird, umfasst neben einem Foyer auch einen großen Veranstaltungssaal mit 380 Sitz- oder bis zu 600 Stehplätzen. Der Neubau ist knapp 900 Quadratmeter groß und kostet rund 13 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für April 2026 geplant, sodass das Theater dann ab der Spielzeit 2026/27 den Neubau beziehen und damit dessen Sanierung starten kann.

Nach einer Reduzierung des Flächenbedarfs im Vergleich zur Machbarkeitsstudie fasst der Stadtrat im Januar 2019 mit 45 Ja- gegen drei Nein-Stimmen bei einer Enthaltung den Grundsatz- und Bedarfsbeschluss zur Theatersanierung. Ein weiterer Grundsatzbeschluss betrifft den Erweiterungsbau der Tufa, der auch als Interimsspielstätte für das Theater genutzt werden soll.

Im September 2016 werden im Kulturausschuss die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie präsentiert, in der die Kosten für eine Sanierung im Bestand, einen Neubau und eine Sanierung mit Erweiterungsbauten gegenübergestellt werden. Letztlich werden die für die verschiedenen Varianten ermittelten Kosten von den Kommunalpolitikern als zu hoch eingeschätzt, sodass ein neuer Ansatz gesucht wird. 

 
Zuständiges Amt